KLIMAKILLER NR. 1:

Hagel, Trockenheit, Überschwemmungen: Die globale Nahrungsmittelproduktion ist durch den Klimawandel bedroht. Aber sie ist auch mitverantwortlich dafür. Durch Abholzung von Wäldern, Herstellung von Kunstdüngern, Pestiziden, Massentierhaltung und Nahrungsmittelverschwendung ist die Agroindustrie heute für mehr als 50 Prozent aller Treibhausgase verantwortlich.
DIE INDUSTRIELLE LANDWIRTSCHAFT

Einfluss der Agrarindustrie aufs Klima, in der Schweiz und im Süden
Das globale Ernährungssystem verursacht heute bis zu 50 Prozent des weltweiten Ausstosses an Treibhausgasen und ist eine ernstzunehmende Gefahr für unser Klima.
– Verschwendung ist ein Kennzeichen des industriellen Ernährungssystems. Ungefähr die Hälfte der Nahrungsmittel werden weggeworfen in der langen Ernährungskette: Auf dem Transport vom landwirtschaftlichen Betrieb zu HändlerInnen, während der Verarbeitung und schliesslich in Supermärkten, Restaurants und Haushalten. Der Grossteil der Abfälle verwest auf Müllbergen oder Deponien und verursacht 3 bis 4 Prozent der weltweiten Treibhausgase.
All die Verschwendung steht für ein industrialisiertes, energieintensives Wirtschaftssystem. Heute wird davon ausgegangen, dass es sieben Energie-Kalorien braucht, um eine einzige Nahrungsmittelkalorie herzustellen. Vor 60 Jahren wurden aus einer Energie-Kalorie zwei produziert.
Hauptopfer des Klimawandels sind ironischerweise die Landwirtschaft, die Bäuerinnen und die Bauern. Wir müssen dringend handeln!
Glossar
Treibhausgas: Gas, das einen Teil der Sonnenstrahlen absorbiert und in Form von Strahlung wieder an die Erdatmosphäre abgibt (Treibhauseffekt). Gemeint sind hier meist Gase, die durch die Öl-, Kohle- und Holzverbrennung in die Erdatmosphäre gelangen.
Agroindustrie: Gesamtheit aller mit der Landwirtschaft und der Lebensmittelherstellung verbundenen Industrien. Gemeint sind Unternehmen aus der Branche der Dünger- und Pestizidherstellung, die den Anbau in Monokulturen fördern.
Produktionsmittel: Unterschiedliche Produkte in der Landwirtschaft, die dem Boden und den Kulturen zugefügt werden und weder vom Hof noch aus seiner Umgebung stammen. Sie kommen in dieser Form nicht im Boden vor und werden beigefügt, um die Erträge zu erhöhen.
Pestizide, synthetische: Chemisch hergestellte Produkte, die in den Kulturen v.a. gegen Unkraut (Herbizid), Krankheiten (bei Pilzen: Fungizid) und Insekten (Insektizid) eingesetzt werden.