Die Wirkung von Handelsregulierungen in der Schweiz

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Publié le :

16 août 2018

MIT ESSEN SPIELT MAN NICHT!

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Nahrung ist ein Grundbedürfnis des Menschen. Nahrungsmittel können nicht wie x-beliebige Waren,  behandelt werden. Der Nahrungsmittelmarkt braucht Regeln, welche die Verschwendung vermeiden, die Umwelt schonen und die Menschen in den Vordergrund stellen. Ernährungssouveränität schafft die Grundlage dafür, dass Fairer Handel von der Ausnahme zur Regel wird.

NAHRUNG IST KEINE WARE, SONDERN EIN GRUNDBEDÜRFNIS

Die Wirkung von Handelsregulierungen in der Schweiz

Der Grenzschutz kann als wirksames Instrument eingesetzt werden, um dem Handel einen Rahmen zu setzen und negative Effekte auf unsere Landwirtschaft und Ernährung zu verringern.

Wenn im Lebensmittelmarkt keine Regeln gelten, kann dies fatale Folgen haben:
    Die Wirtschaft ist auf den Export ausgerichtet, was eine grosse Abhängigkeit vom Weltmarkt und den Verlust der Selbstversorgung zur Folge hat.
    ProduzentInnen sind gezwungen, die Produktionsmenge zu erhöhen. Mit dem Ergebnis, dass in der Schweiz und im Ausland die Preise fallen.
    Der freie Markt (auch Freihandel genannt) gewährleistet keine Ernährung für alle, weil die Kaufkraft über die Lebensmittelverteilung entscheidet: Wer kein Geld hat, kann sich nicht ernähren.
    Ernährungskrisen, wie jene im Jahr 2008 vervielfachen sich. Sie zeigen, dass Länder eine lokale Versorgung und eine starke bäuerliche Landwirtschaft brauchen.
    Die Liberalisierung der Agrarmärkte kann sich auf die Landwirtschaft eines Landes oder ganzer Regionen auswirken.  Mit negativen Folgen auf das Einkommen, die Ernährungssicherheit und die Umwelt – insbesondere im globalen Süden und Osten.

In der Schweiz werden die verschiedenen Werkzeuge der Zollregulierung wenig genutzt. In den Supermärkten finden sich ausserhalb der Saison Erdbeeren und Tomaten aus Südeuropa oder Spargeln aus Peru, die unter unzureichenden sozialen und ökologischen Bedingungen produziert worden sind und zugleich unsere eigenen, lokalen Ernährungsketten bedrohen. Eine saisonale Steuer auf solche Produkte ist eine adäquate Lösung, ohne den internationalen Austausch in Frage zu stellen.

Öl aus Palmen, Raps oder Sonnenblumen?
Palmöl liegt im Kern eines möglichen Freihandelsabkommens zwischen der Schweiz und Indonesien. Heute werden jährlich 30’000 bis 40’000 Tonnen Palmöl in die Schweiz importiert.
Ja, es ist wirklich überall, das Palmöl! Dabei hätten wir Rapsöl und Schweizer Butter und beides ist besser für Umwelt und Gesundheit. Ein Freihandelsabkommen, bei welchem die Zölle für Palmöl gesenkt würden, hätte negative Folgen: Der Preis der einheimischen Öle würde durch die billigen Palmölimporte verstärkt unter Druck kommen.

Ernährungssouveränität gewährt uns nicht nur Ernährungssicherheit, sondern auch Entscheidungskompetenz: Wir entscheiden gemeinsam, was wir essen wollen und wo und unter welchen Bedingungen Nahrung hergestellt wird. Dieser solidarische Akt hilft bei der Lösung globaler Probleme, indem er den fairen Handel von der Ausnahme zur Regel macht.

GLOSSAR

Ernährungssicherheit: Alle Menschen müssen jederzeit Zugang zu einer ausreichenden, gesunden und angemessenen Ernährung haben. Es handelt sich dabei um ein von der UNO anerkanntes Grundrecht.